NOTWENDIGKEIT VON BIM

BIM – wo stehen wir?

Anfang 2017 wurde durch das Bundesbauministerium ein Runderlass zum Einsatz von BIM heraus gegeben.

Demzufolge ist zu prüfen, ob geplante zivile Baumaßnahmen eine „BIM-Geeignetheit“ ausweisen und falls dem so ist, dann auch mit Hilfe von BIM durchgeführt werden sollen.

Ein kleiner Anachronismus: Im Gegensatz zum Staat hat die Deutsche Bundesbahn die BIM-Methode schon flächendeckend eingeführt.

Bei privaten Bauherren bzw. unter den Architekten sind die ersten Büro schon dabei, ihre Planung auf BIM umzustellen. Diese sind jedoch als die „Early-Adopter“ der BIM-Methode in Deutschland anzusehen.

Da aber aus dem angelsächsischen und skandinavischen Raum ausreichend positive Erfahrungsschätze vorliegen, sind diese Erstnutzer nicht Anwender, welche die Technologie lediglich ausprobieren wollen, sondern professionelle Nutzer, welche diese Technologie als erste integrieren und anbieten wollen.

BIM-Leitfaden

Der BIM Leitfaden wurde durch das Forschungsprogramm ZukunftBAU des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erarbeitet. Dies geschah im Zeitraum 2012 bis 2013.

Als Handlungsempfehlungen wurden gegeben, dass die öffentliche Hand als Auftraggeber hier eine entscheidende Rolle spielt. Dies findet in Kooperation mit der Privatwirtschaft statt.

Des Weiteren ist die Aus- und Weiterbildung der Beteiligten wichtig, dazu gehören auch die Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen der Erwachsenenbildung. Hier finden wir uns auch wieder als „Weiterbildungseinrichtung“ für digitale 3D Gebäudeaufnahme mittels Laserscanner und anderen Technologien.

Zusätzlich muss eine Standardisierung stattfinden und die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen auch geschaffen werden, dazu gehört aber auch eine Anpassung bestehender Honarordnungen.

Mögliche Probleme und Herausforderungen

Bei der Implementierung gibt es noch verschiedene Hürden zu meistern. Es beginnt damit, geeignete Projekte zu definieren, bei denen der Einsatz der BIM-Methode sinnvoll ist. Denn nicht bei jedem Bauvorhaben ist BIM zielführend. Hier gilt: je komplizierter und umfangreicher das Bauprojekt, desto sinnvoller ist der Einsatz von BIM.

Darüber hinaus muss in Deutschland die Akzeptanz aller Baubeteiligten an einem digitalen Workflow verbessert werden. Es herrscht bei vielen Projektbeteiligten noch eine gewisse Distanz gegenüber der digitalen Welt. Als Vorteil wird jedoch meistens die Lernkurve beim Einsatz von BIM angesehen.

Obwohl der Staat als Motivator für den Einsatz von BIM eintritt, indem er bei öffentlichen Bauprojekten die BIM-Methode vorschreibt, ist die Umsetzung einer kurzfristigen, flächendeckenden BIM-Anwendung in der öffentlichen Planung und beim Bau derzeit noch nicht zu erkennen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Honorierung der BIM-Anwender. Im Allgemeinen geht man bei dieser neuen Art zu Planen und Bauen davon aus, dass größere Anstrengungen in der Planungsphase vorgenommen werden und in der Bauphase dann große Einsparungen erzielt werden. Dies muss sich auch im Kostenplanung und -gefüge niederschlagen.