Aktuelle Version der BIM-Richtlinie der Deutschen Bahn erhältlich

Am 1.1.2019 erschien die neueste BIM-Richtlinie der Deutschen Bahn. In dieser Richtlinie ist auch das Thema des Bestandsmodells aufgeführt. Das BIM-Bestandsmodell soll zur maßstabstreuen, dreidimensionalen und attribuierten Darstellung aller relevanten Bestandsinformationen innerhalb der Planungsgrenze dienen. Der Planer muss in seiner Anforderung den LOD entsprechend die spätere Planung festlegen. Er soll aber nicht LOD 200 unterschreiten. Gebäude zum Abriss können eventuell auch im LOD 100 im BIM-Modell dargestellt werden.

3.5.2 Bestandsmodell
Das Bestandsmodell ist die maßstabsgetreue, dreidimensionale und attribuierte Darstellung aller Informationen über den Bestand innerhalb der Planungsgrenze. Es bildet den IST-Zustand und die IST-Geometrie aller bestehenden Anlagen und der Umgebung ab. Der Detailierungsgrad des Bestandsmodells ist vom Planer so zu wählen, dass die Planungsaufgabe werksvertraglich erfüllt werden kann. Gemäß Kapitel 3.5.3.1.1 sind Schnittstellen zum Bestand mindestens mit LOD 200 zu modellieren. Für abzureißende Bauteile ist LOD 100 in der Regel ausreichend.

Auf den Seiten 52 bis 56 der Richtlinie sind weitere Details geregelt. Neben der vermessungstechnischen Erfassung ist auch die Erfassung von TGA, Aufzügen, Elektro usw. als weitere zu erfassende Fachinformationen geregelt. Auch Informationen zum Baugrund können für das BIM-Bestandsmodell erforderlich sein.

Interessant ist auch die Regelung zum Koordinatensystem. Lokale Koordinaten können derzeitig nicht im BIM-Modell der Deutschen Bahn verarbeitet werden. Es sind Datenübergaben im georeferenzierten Koordinatensystem (DB_REF) möglich. Mittels Koordinatentransformation kann dies dann in Autodesk Revit berücksichtigt werden. Der Planer muss dies mit dem Vermesser vorab abstimmen.

Darüber hinaus gibt es in der Richtlinie auch Angaben zur Verwendung der Punktwolke.

Bestandsaufnahme mittels Punktwolke (3D-Bestandsaufnahme)

Eine Bestandsaufnahme bedeutet das Erfassen des Ist-Zustands eines Bauwerks und der Umgebung mittels georeferenzierten Punktwolken.
Als Methode kommen 3D-Laserscans oder Fotogrammmetrie zur Anwendung.

Die Punktwolken sind Grundlage …

  • für die die Erstellung von 3D-Bestandsmodellen
  • als ein Planungsaufsatz für alle Fachplaner
  • für den Abgleich des jeweiligen Bauzustands mit dem geplanten Modell
  • als Grundlage für das As-Built-Modell
  • zur Beweissicherung

Die DB-BIM-Richtlinie mit den Informationen zur Bestandserfassung finden Sie hier.